Moin liebe Community-Mitglieder,
ich würde gerne mehr Schreiben. Damit habe ich auch schon teilweise angefangen, indem ich kurzzeitig einen Blog auf Blogger hatte, den ich wöchentlich für 2-3 Monate mit neuen Artikeln gefüllt habe.
Dann habe ich mir kürzlich zum erneuten Male eine Wordpress-Seite eingerichtet.
All das habe ich aber wieder schnell aufgegeben, weil ich mich nicht mit einer rechtskräftigen Datenschutzerklärung und Cookie-Verwaltung (über Blogger nicht einmal möglich) beschäftigen möchte (idealerweise auch kein Impressum, aber das ist wohl im schlimmsten Fall noch drin ), sondern mich einfach auf das Schreiben qualitativer Beiträge fokusieren möchte.
Dabei ist mir auch schon die einmalige Recherche von 1-2 Tagen Arbeit zu viel. Ich möchte mit dem rechtlichen Kram keine Beührungspunkte haben, falls möglich.
Wichtig ist mir auch immer die Monetarisierbarkeit meiner Arbeit - also fallen Services wie write.as oder Telegrams telegraph weg. Hier muss ich mir zwar keine Sorgen um Datenschutz machen, aber die Monetarisierbarkeit über Google AdSense ist nicht möglich - einzige Option wären direkte Kooperationen mit Werbetreibenden über Placements.
Zum Einen möchte ich einen Blog mit journalistisch-redaktionellen Inhalten füllen, so wie ich es über Blogger schon getan habe. Zum Anderen möchte ich einen Blog mit meinen Erfahrungen aus privaten Reisen füllen - Bilder, kleine Stories über das Erlebte, kleine Insider, also alles was so zu einem Travel-Blog gehört.
Natürlich wäre für letzteres die einfachste Option die Nutzung von YouTube in Form von Vlogs, oder Instagram in Form von Bildern mit ausgibigen Captions - beide Optionen sagen mir aber nicht zu, da mein Fokus auf Text liegen soll. Außerdem ist die Nutzung von Instagram wieder schwer monetarisierbar.
Gerne möchte ich noch über einige weitere Gedanken, welche ich hatte, welche Alternativen Optionen sein könnten sprechen, da diese vielleicht zur weiteren Orientierung bei der Lösungsfindung dienen können:
- Medium: Auf Medium können Autor:innen, welche Partner:innen von Medium sind, für Lesezeit von Nutzer:innen mit Premium-Abo vergütet werden. Hierfür muss man aber selbst erst einmal ein Premium-Abo abschließen. Auch können Nutzer:innen ohne Abo vom Lesen ausgeschlossen werden. Zum einen ist die Nutzer:innenbasis mit Premium aber keine große (geringe erwartbare Einnamhen), zum anderen glaube ich fest an freien Informationszugang, hasse also die Option Artikel hinter eine Paywall zu platzieren.
- Steemit(/Hive): Steemit (oder dessen Fork Hive) sind eine Option, auf der Nutzer:innen Blogeinträge in verschiedenen Communities schreiben können, die dann für 7 Tage von anderen Nutzer:innen hoch- oder herab-gevoted werden können. Durch die verteilte Voting-Power wird der:die Autor:in dann am Ende der 7 Tage mit der plattform-eigenen Kryptowährung vergütet. Hier gibt es aber erneut das Problem der sehr kleinen Nutzer:innen-Basis, was geringe erwartbare Einnahmen zur Folge hat. Zum Anderen möchte ich die Kontrolle über meine Inhalte in sofern behalten, als dass ich es nicht so cool finde, diese auf einer Blockchain zu verewigen. Das Gefühl mag eventuell etwas irrational klingen (und sein), aber ist z.Z. ist das meine Position. Desweiteren habe ich eine sehr zwiegespaltene Position zu Kryptowährungen allgemein - Solange sie einer Community gleichberechtigt zusteht, demokratisch gestaltet ist und keine Kapital-Interessen durch diese verfolgt werden (wie z.Z. noch Jumpcoin), finde ich diese aufgrund ihrer Technologie cool, aber sobald man dazu kommt, Kryptowährungen als eine Möglichkeit zu sehen, wie das Kapital hin- und hergeschoben werden kann, finde ich sie etwas uncooler (Steuerflucht, kein demokratischer Zugriff auf das Vermögen etc.) und auch den Zwischenschritt mit dem Krypto zu Fiat traden wäre mir bei dieser Option etwas zu nervig. (Auch wären meine kapitalismuskritischen und kryptowährungskritischen Artikel auf solch einer Plattform wahrscheinlich beim falschen Publikum, auch wenn das kein Grund zur Ablehnung allein sein sollte)
- i2p-Blog: i2p ist ein Netzwerk, welches durch wilkürliches Durchwürfeln von Daten durch viele Peers den Datenverkehr gänzlich versucht vor Staaten und ISP zu verstecken. Dabei ist es ein eigenes Netzwerk, mit welchem man auf keine Websiten außerhalb zugreifen kann (Ausnahme möglich) und auch aus dem gewohnten Internet hier, kein Zugriff auf Seiten im Netzwerk möglich ist. Hier könnte man 2 sehr simple Blogs aufsetzen, die dann durch die Untrackbarkeit weder Impressum noch Datenschutzerklärung bräuchten (Ohnehin entfällt die Notwendigkeit einer Datenschutzerkärung ethisch aufgrund der Philosophie und technischen Funktionsweise des Netzwerks größtenteils - GESETZLICH BLEIBT ES PFLICHT!!!). Ein Ad-Netzwerk (analog zu AAds, Google AdSense etc.) gibt es innerhalb des Netzwerks nicht und ist auch tendenziell ungewünscht. Viele Blogs und Services im Netzwerk bieten eine Monero-Spendenadresse, teilweise auch Bitcoin. Da die Nutzer:innenbasis aber so unfassbar klein ist (wenige tausend, deutschsprachig wahrscheinlich wenige hundert), sind Spendeneinnahmen wohl wenn überhaupt jemals etwas kommt, am ehesten in der Höhe, dass die Hosting-Kosten gerade so gedeckt werden können. Außerdem gibt es wieder das Problem des nervigen Umtauschens in Fiat-Währungen. Auch bin ich mir unsicher, ob es rechtliche Probleme gibt, wenn man dem Finanzamt erklären muss, dass es Spenden von einem Blog ohne Datenschutzerklärung, Impressum und SteuerID sind.
Da ich das Ziel verfolge, eventuell in der Zukunft auch mal eine bedeutende Summe von ggf. 100€ und mehr mit meiner Hobby-Arbeit zu verdienen, bin ich zum einen auf eine relativ gute/freie Monetarisierbarkeit angewiesen, zum Anderen aber auch auf ein großes Publikum, um die Möglichkeit des Wachstums zu haben.
Bei diesem ganzen Thema habe ich das Gefühl, dass durch die kapitalistische Monopolbildung verhindert wird, dass ich außerhalb der Services wie YouTube oder Facebook eigene Inhalte schaffe, die ein Publikum erreichen können, ich also so weit wie möglich dazu gezwungen werde, Inhalte für andere zu schaffen, damit diese von meiner Arbeit profitieren. Zum Anderen habe ich das Gefühl, dass der Staat mit seiner endlosen Bürokratie genau dieses System schützt - wer groß und reich ist, kann sich Anwälte für den ganzen Rechtskram leisten, wer alleine oder mit wenigen Leuten etwas Neues Aufbauen will, hat keine Chance.
Ich wünschte mir so sehr, dass wir in einer Welt lebten, in der ich einfach meinen Interessen, wie dem Schreiben von journalistischen Inhalten nachgehen könnte, ohne auf Werbeplatzierungen angewiesen zu sein, um von meiner Arbeit leben zu können, und ein System zu haben, welches mich unterstützt und nicht zulasten der Monopole unterdrückt.
Vielleicht hat ja trotz meiner Probleme dennoch eine schöne Idee, wie ich etwas umsetzen kann
PS: Auch ohne großes Profitinteresse werde ich wohl zeitnah versuchen, einige Jumpcoin-Informationen im i2p-Netzwerk zugänglich zu machen. Hauptproblem aktuell: Ich finde keine SD-Karte, um den Webserver und i2p-Router auf meinem Raspberry Pi laufen zu lassen